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Pumpen-Therapie

Diabetes Notfalltipps – Fehlermeldung bei der Insulinpumpe

Es ist später Abend, Wochenende oder Feiertag und auf einmal streikt die Insulinpumpe. Jetzt erst einmal tief durchatmen! Thomas Mechsner ist seit über zehn Jahren bei DiaExpert, in den letzten sieben Jahren war er unter anderem für die Notfallhotline tätig und er nimmt die gute Nachricht gleich vorweg: In etwa 90 Prozent der Fälle gelingt es, den Anrufenden konkret zu helfen.
Die DiaExpert Notfallhotline ist an 365 Tagen im Jahr jeweils außerhalb der regulären Service-Zeiten erreichbar und sollte wirklich nur gewählt werden, wenn es um einen technischen Notfall mit der Insulinpumpe geht. Oftmals, so Mechsner, könne man die Störmeldungen selbst beheben. „Aber“, räumt er ein, „dafür muss man natürlich wissen, wie man vorgeht.“ Der DiaExpert –Mann hat einige Tipps in petto.

Batterien als Fehlerquelle bei der Insulinpumpe

Die mit Abstand häufigste Ursache für eine Stör- oder Fehlermeldung der Insulinpumpe hängt mit den Batterien zusammen. Für Medizinprodukte, erklärt Mechsner, sei es wichtig, auf hochwertige Markenbatterien zu achten. Die oftmals wesentlich günstigeren No-Name-Produkte seien in der Regel nicht fähig, die Spannung zuverlässig aufrecht zu erhalten. Diese sei aber erforderlich, damit ein Medizinprodukt verlässlich arbeiten könne. „Das Thema ist nicht neu, aber noch immer sind die meisten Kund*innen darüber nicht informiert. In keinem Handbuch wird darauf hingewiesen.“ Manche Hersteller würden Batterien mitliefern, aber auch diese werden früher oder später ersetzt. Apropos: Ein regelmäßiger Batteriewechsel sei generell von Bedeutung und immer einen Versuch wert: Häufig könne eine Insulinpumpe allein durch das Einlegen einer neuen Batterie wieder zum Laufen gebracht werden. Funktioniert das nicht und sind gerade keine Markenbatterien verfügbar, muss Thomas Mechsner die Anrufenden auffordern, den nächsten Supermarkt, eine Tankstelle oder einen Kiosk anzusteuern. Nur wenn sichergestellt sei, dass Markenbatterien das Problem nicht lösen, sei es sinnvoll, weitere Schritte zu veranlassen. Wichtig: Beim Omnipod sollten Fehlermeldungen, die sich nicht mit „OK“ bestätigen lassen, in der Notfallhotline abgeklärt werden; die Entnahme der Batterien könne das Gerät unbrauchbar machen.
In Zeiten, in denen Wert auf Nachhaltigkeit gelegt wird, mag die regelmäßige Verwendung von Batterien durchaus kritisch gesehen werden. Deshalb soll an dieser Stelle noch einmal darauf hingewiesen werden, benutzte Batterien nicht einfach im Hausmüll zu entsorgen. Inzwischen stehen in beinahe allen Supermärkten und Drogerien Behälter dafür bereit. Übrigens: Akkus – selbst wenn es sich um hochwertige Produkte handelt – sind selten für medizinische Geräte zugelassen. „Die Grundvoltzahl ist niedriger und das wiederholte Aufladen kann zu leichten Zellendefekten führen“, erklärt Thomas Mechsner. Störmeldungen der Insulinpumpe seien dann vorprogrammiert.

Batteriefachdeckel checken

Nicht nur die Batterien selber kommen als Fehlerquelle infrage. Auch der Batteriefachdeckel – so klein und unscheinbar er auch sein mag – kann die Ursache von Störungen sein. „Da reicht mitunter schon ein bisschen Feuchtigkeit über längere Zeiträume und schon ist die Leitfähigkeit im Batteriefach beeinträchtigt“, sagt Thomas Mechsner. Was viele nicht wüssten: Je nach Modell sollte der Deckel alle drei bis sechs Monate gewechselt werden, Informationen hierzu findet man im jeweiligen Insulinpumpen-Handbuch.
Ersatzdeckel sind rezeptierbar und gehören zum Service der Hersteller. Bei einigen Herstellern seien Ersatzdeckel im Servicepaket enthalten oder könnten bei DiaExpert kostenlos abgerufen werden, so Thomas Mechsner. Wer technische Probleme mit der Insulinpumpe und einen Ersatzdeckel zur Hand hat, sollte in jedem Fall sowohl Deckel als auch Batterien einmal wechseln, um zu prüfen, ob dies möglicherweise die Ursache für eine Störung sein könnte.

Vorsorgen und Notfalldokumente bereitlegen

In jeder Notfall-Situation ist es hilfreich, Ruhe zu bewahren. Das ist manchmal leichter gesagt als getan. Wer im Fall der Fälle ein paar wichtige Dokumente schnell zur Hand hat, ist grundsätzlich besser gerüstet als jemand, der erstmal lange suchen muss.
„Anwendende von Insulinpumpen erhalten nach der ersten Inbetriebnahme und Einstellung der Pumpe durch den Arzt oder die Ärztin ein Handout mit wichtigen Pumpendaten wie zum Beispiel dem Basalratenprofil“, sagt Thomas Mechsner und empfiehlt, dieses Handout mit der Smartphone-Kamera abzufotografieren und so abzulegen, dass es schnell auffindbar ist. Darüber hinaus können Kopien des Handouts an unterschiedlichen Orten (Büro, Auto, zu Hause) deponiert werden. Da das Basalratenprofil sich im Laufe der Zeit verändern kann, sei es wichtig, mögliche Anpassungen festzuhalten. Nur wenn alle Daten zur Verfügung stehen, lässt sich die Pumpe nach einem Zurücksetzen wieder richtig einstellen. Zu den weiteren wichtigen Dokumenten gehört das Handbuch. Bereits auf dem Deckblatt findet sich die „Typenbezeichnung“ und damit die Information, um welches Insulinpumpen-Modell es sich genau handelt. Diese Information ist Mechsner zufolge dann von Bedeutung, wenn den DiaExpert Mitarbeitenden in der Notfallhotline keine genauen Informationen über die Insulinpumpe vorliegen. Auch die wichtigsten Daten im Handbuch lassen sich abfotografieren und auf dem Smartphone sichern oder in Form einer Kopie ablegen.

Im Notfall mit dem Pen spritzen

Unabhängig davon, ob nun alle Dokumente, Ersatzdeckel und -batterien zur Hand sind – „im Notfall sollte jeder Mensch mit Diabetes in der Lage sein, auch mit dem Pen zu spritzen“, findet Thomas Mechsner. Das gilt auch und insbesondere für Menschen, die viel unterwegs sind und viel reisen.

DiaExpert Notfallhotline

Bei dringenden technischen Notfällen in Verbindung mit Ihrer Insulinpumpe erreichen Sie uns außerhalb der Geschäftszeiten unter 0800 1000253. Ergänzend zu der DiaExpert Notfallhotline steht Ihnen auch die Hotline des jeweiligen Insulinpumpen-Herstellers zur Verfügung. Eine Übersicht der Hotlines finden Sie hier.

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