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Die Nationale Diabetesstrategie

Die Nationale Diabetesstrategie

Was macht eigentlich…? Die Nationale Diabetesstrategie

Rund jeder zehnte Mensch in Deutschland lebt mittlerweile mit diagnostiziertem Diabetes und täglich kommen mehr als 1 600 Neuerkrankungen hinzu. Bereits 2012 wurde die hohe gesellschaftliche Bedeutung einer Eindämmung der Erkrankung von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) angemahnt. Nach mehreren Anläufen hatte der Bundestag im Juli 2020 schließlich eine nationale Diabetesstrategie verabschiedet. Zu den Zielen dieser gehören unter anderem:

  • eine bessere Früherkennung von Typ-1- und Typ-2-Diabetes
  • der Aufbau eines Diabetes-Registers
  • die Unterstützung der Forschung, um Diabetes eines Tages heilen (künstliche Bauchspeicheldrüse) oder verhindern zu können (Impfung gegen Typ-1- Diabetes)

Heute, drei Jahre später, stellen Fachleute, Patientinnen und Patienten ernüchtert fest, dass es im Falle der meisten Inhalte bei reinen Absichtserklärungen geblieben ist. Hinzu kommt: Die Bundesregierung tritt beim Haushaltsplan 2023 auf die Kostenbremse und kürzt die ursprünglich vorgesehenen drei Millionen Euro jährlich für die Diabetes-Prävention und Versorgung um 64 Prozent. Barbara Bitzer, Geschäftsführerin der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) kritisiert:

 „Noch immer setzt die Politik zu sehr auf individuelles Verhalten und verkennt den enormen Einfluss von Alltagsumgebung und Lebensmittelangebot. Deutschland braucht eine nationale Diabetesstrategie, die verbindliche Maßnahmen und ambitionierte Ziele umfasst. Ansonsten ist es keine Strategie.“

Gesunde Ernährung kommt zu kurz

Ungesunde Ernährung, viel Zucker und mangelnde Bewegung gelten als Ursachen der Zunahme von Typ-2-Diabetes. Auch für Menschen mit Typ-1-Diabetes ist dies – wenn auch nicht ursächlich – mit vielen Nachteilen für die Therapieziele verbunden. Laut DDG komme das Ernährungsthema als wesentlicher Kern der Diabetes-Vorsorge zu kurz. Maßnahmen wie ein Verbot der Bewerbung von ungesunden Produkten für Kinder, die Verbesserung der Ernährung an Schulen sowie mindestens eine Stunde Sport pro Tag seien notwendig.

Mehr Typ-1-Diabetes-Diagnosen

Etwa 32 000 Kinder und Jugendliche leben hierzulande derzeit mit Typ-1-Diabetes. Jährlich gibt es rund 3 500 neue Diagnosen. Immer mehr schon im Vorschulalter, warnt Prof. Andreas Neu. Der DDG-Präsident und Kinderdiabetologe weist auf die Bedeutung von Schulgesundheitsfachkräften, wie sie in Hessen und Brandenburg modellhaft zum Einsatz kommen, hin und fordert flächendeckende Unterstützung, um Kinder mit Typ-1-Diabetes in Kitas und Schulen zu betreuen. Die Fachgesellschaften sind sich einig: Früherkennung und Prävention von Diabetes müsse als ressortübergreifende Aufgabe betrachtet werden. Es brauche neue Präventionsangebote, mehr ärztliche Kompetenz, breiter aufgestellte Telemedizin, neue Anreize für gesunde Ernährung und Bewegung sowie Disease-Management- Programme (DMP) auch für stark übergewichtige Menschen. Aufklärung müsse verbessert, Forschung ausgebaut und die Diabetes-Überwachung am Robert Koch Institut (RKI) auch in Hinblick auf neue Datenquellen weiterentwickelt werden. Für eine langfristig stabile Versorgung müssten die aus den DMP generierten Daten endlich in einem nationalen Diabetes-Register zusammengeführt werden.

Weitere Informationen und Hintergründe gibt es unter: www.diabetesde.org, Stichwort: „Nationale Diabetesstrategie“

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